Neue Technologien zur Vernetzung im Logistiklabor

Bremerhaven (13.09.2023) –

Alexa oder Siri vor dem Rausgehen fragen, wie das Wetter wird, Musik Playlisten steuern oder beim Kochen einen Timer stellen – viele kennen Sprachassistenten bereits als nützliches Tool im Alltag. Smart Home Geräte reichen von Lampen über Jalousien bis Steckdosen, die von überall gesteuert werden können. Im Lagerlogistiklabor der Hochschule Bremerhaven können Studierende des Bachelorstudiengangs Transportwesen / Logistik (TWL) Technologien erlernen, verstehen und selber ausprobieren. In den Lehrveranstaltungen Lagertechnik und -organisation sowie Materialflussplanung und Materialflusstechnik und – automatisierung sind das beispielsweise das Kennenlernen des Internet der Dinge oder Bluetooth Low Energy durch selbstständiges Programmieren.

Internet of Things-Technologien: Sensoren liefern wichtige Informationen

Vielen Anwender:innen ist das Internet der Dinge, im Englischen Internet of Things (IoT), für smarte (Haushalts-) Geräte ein Begriff. Hierbei handelt es sich um ein System von Sensoren in Anlagen, Maschinen oder Geräten, die mit dem Internet verbunden sind. Dies ermöglicht es Nutzer:innen Automatisierungen verschiedenster Art einzurichten, beispielsweise die Heizung spezifisch zu steuern oder den Start der Waschmaschine mit dem Ertrag der Photovoltaikanlage abzustimmen. In der Logistik übermitteln etwa smarte Container Informationen zur Innenraum-Temperatur, Erschütterungen oder Luftfeuchtigkeit, die via Cloud- Lösung von überall aus abgerufen werden können. Prof. Dr.-Ing. Henning Strubelt erzählt, wie das IoT im Logistiklabor Verwendung findet: „Im Labor steht uns ein IoT-Modell mit diversen Sensoren, NFC/RFID, also kontaktlosen Kommunikations-Technologien, die beispielsweise bei der Warenerfassung in der Logistik eingesetzt werden, Cloud-Anbindung und der Möglichkeit zur Fernüberwachung zur Verfügung.“

Vernetzung per Bluetooth Low Energy: Vorteile der Technologie

Nicht nur das Internet of Things ist aus dem Alltag bekannt: Seit der Corona-Warn-App ist Bluetooth Low Energy (BLE) nicht nur Entwickler:innen ein Begriff. Die Funktechnik sorgt dafür, dass sich Geräte in einer Umgebung von etwa 10 Metern miteinander vernetzen lassen. BLE-Chips sind in vielen Smartphones verbaut. Die Corona-Warn-App nutzte die Technologie, um den Abstand und die Begegnungsdauer zwischen Anwender:innen zu messen. Auch im Lagerlogistiklabor werden die Vorteile von BLE genutzt: „Wir experimentieren mit einem auf Bluetooth Low Energy (BLE) basierenden Ortungssystem zur Lokalisierung der Ware im Lager. BLE als Alternative zur Ultra-Wideband (UWD) Lokalisierung ist zwar ungenauer, dafür aber deutlich flexibler und kostengünstiger.

Mehrere Antennen werden im Raum verteilt installiert und empfangen die Signale von sogenannten Beacons, also kleinen drahtlosen Geräte, die auf Bluetooth-Technologie basieren. Die Position der Beacons wird durch die unterschiedlichen Abstände und resultierenden Signalstärken zwischen den Antennen und den Beacons ermittelt. Im Labor untersuchen wir, wie diese Informationen effizient genutzt werden können und welchen Einfluss Hindernisse, Entfernungen und Installationsorte auf die Genauigkeit der Positionsbestimmung haben.“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Henning Strubelt.

Das Lagerlogistiklabor wird dauerhaft weiterentwickelt und mit neuen Technologien ausgestattet, um es auf den aktuellen technischen Stand zu bringen. Dazu berichtet Prof. Strubelt: „Aktuell sind wir dabei, im Labor eine neue speicherprogrammierbare Steuerung der Fließproduktion sowie eine grafische Unterstützung der Mitarbeitenden an den Montagearbeitsplätzen zu installieren. Die Studierenden werden dadurch in die Lage versetzt eigenständig die Montagereihenfolge festzulegen und können direkt die Effekte ihrer eigenen Planung erleben.“

Weitere Informationen zum Studiengang unter www.hs-bremerhaven.de/twl.

Die Bewerbungsfrist zum Wintersemester 2023/2024 endet am 15. September.

Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.

Hochschule Bremerhaven
Nadine Metzler,
presse@hs-bremerhaven.de